Trends 2021

Unsere IT-Trends 2021

News
Freitag, 29.01.2021 // 11:30 Uhr

Jedes Jahr bestimmen verschiedene Trends die Welt unserer Expert:innen in der digital family. Von Motion Graphics über den Einsatz von Game Engines bis hin zur Verwendung von strukturieren Daten und Social-VR-Rooms: Wir haben unsere Kolleg:innen gefragt, welche Trends sie 2021 auf dem Vormarsch sehen. Hier ihre Antworten!

Gestische Navigation und magische Interaktion

Der Trend bei Navigation und Interaktion geht in die Richtung der sogenannten "Magischen-Interaktion" und Gesten-Navigation, die auch im Bereich VR stärker zum Einsatz kommt. Das Feld des Interaktionsdesigns ist übersät mit Beispielen von Artefakten, die anscheinend nicht an bekannten physischen Kausalitäten und unseren angeborenen Erwartungen an das Verhalten von Artefakten in der Welt festhalten. Dadurch wird der Eindruck einer magischen Realität erweckt. Im Bereich von AR & VR wird es dieses Jahr noch deutlicher: Statt immer komplexere Button-Menüs zu gestalten und zu bedienen, reicht es einmal mit der Hand von rechts nach links zu wischen, um beispielsweise eine ganze Palette verschiedener Werkzeuge anzuzeigen. Wer den virtuellen Zollstock nicht mehr zum Abmessen benutzen möchte,  kann ihn einfach wegwerfen. Bei den nächsten Gesten, mit dem man das Werkzeugmenü öffnet, taucht er automatisch wieder auf.
Lucia Mendelova, UX-Designerin für AR/VR bei der HEC

Social VR

Durch die Corona-Pandemie und den Lockdown scheint die Nutzung von VR als Social-Media-Tool enorm beschleunigt zu werden. Anbieter wie Facebook machen sich das mit ihren Angeboten zunutze: Oculus, einer der führenden Anbieter von VR-Zubehör und vor einigen Jahren von Facebook übernommen, verlangt, dass neue Ocolus-Nutzer:innen ihr Ocolus-Konto mit ihrem Facebook-Konto verknüpfen. Nur so lassen sich neue Anwendungen, bestimmte Features und Produkte nutzen. Mit „Facebook Horizon“ entwickelt der Social-Media-Riese inzwischen auch ein eigenes VR-Tool zur sozialen Interaktion – allerdings befindet es sich noch in der Invite-Only-Beta-Version. Als Alternative kann zum Beispiel eine VR-Browser-Anwendung wie hubs by mozilla dienen. Diese bringt "social VR" zu breiterem Publikum auf einem fast "demokratischen" Weg – mit einem Klick und ohne sich irgendwo anmelden oder detaillierte Nutzerprofile  erstellen zu müssen. Dort können VR-Interessierte virtuelle Räume kreieren und sich mit anderen treffen.
Lucia Mendelova, UX-Designerin für AR/VR bei der HEC

Game Engines

Ein weiterer Trend für 2021 ist der Einsatz von Game Engines im Entwicklungs- und Marketingbereich. Von der Automobile- bis zur Modebranche werden auf Basis des digitalen Zwillings mit Gamingtechnologien nicht nur Realtimeanwendungen wie VR und AR geschaffen. Game Engines werden das Fundament zur Produktion jeglichen Mediencontents bilden – von Print über Film bis Echtzeitanwendungen. Insbesondere digitale Kommunikationskanäle mit ihrem hohen Bedarf an stets aktuellem und individualisiertem Content können so hochautomatisiert in Echtzeit bespielt werden.
Björn Kowalski, Geschäftsführer der Effekt-Etage

KI und UX

Was ist die Rolle des:der UX-Designer:in im KI-Zeitalter? UX-Designer:innen müssen auch in Zeiten von KI-basierten Design-Systemen dafür sorgen, dass der Mensch und seine Bedürfnisse weiterhin im Mittelpunkt stehen. Das birgt mit Sicherheit auch ethische Aspekte der Entscheidungsfindung. Uns beschäftigt die Fairness der Daten auf Grund derer KI-Anwendungen zum Einsatz kommen. Sind zum Beispiel in den Daten Schräglagen und Verzerrungen (zu wenig ethische Unterschiede im Bildmaterial, unausgewogene Genderverteilung u.a.) enthalten, werden die Ergebnisse auf wenig Anklang und Vertrauen stoßen. Wir haben uns für die nächsten Monate die Aufgabe gestellt, das Thema weiter zu vertiefen und mit offenen Augen neue Nutzungsmöglichkeiten von KI wahrzunehmen.
Dirk Platzek, UX-Designer Konzeption bei neusta experience

Digitalisierung um jeden Preis 

Gerade in Zeiten des Lockdowns müssen viele Anbieter:innen auf digitale Vertriebswege umsatteln, da ihr bisheriges Geschäftsmodell auf konventionellem, direkten Kundenkontakt basiert. Nun muss schnell Ersatz her. So werden auch unkonventionelle, vorher nicht mögliche Vertriebswege gefunden, die ganze Existenzen sichern. Der digitale Sektor spielt hierbei eine ausschlaggebende Rolle als Vermittler, Kontaktersteller und Marktplatz.
Norma Höer, UX-Designerin Konzeption bei neusta experience

#structureddata

Bei der immer grösser werdenden Datenmenge im Internet ist es sinnvoll, die Informationen besser zu strukturieren. Die Suchmaschinen heben bereits bei Suchanfragen gewisse Informationen hervor, damit diese für die User:innen übersichtlich erscheinen. Zum Beispiel bei einem Kuchenrezept: Im besten Fall wird das komplette Rezept bereits strukturiert in dem Suchresultat dargestellt. Als User:in könnte ich anhand der Informationen bereits diesen Kuchen backen ohne auf die eigentliche Seite zu müssen. Ein Vorteil auch aus Sicht von Accessibility. Hinter dem Begriff „structureddata” verbirgt sich jedoch kein komplexer Code, sondern ein Schema wie Informationen einheitlich bezeichnet werden. Dafür gibt es eine Vorgabe auf schema.org. Dort wird beschrieben, wie ein gewisser Code strukturiert werden sollte. Sprachgesteuerte Assistenten wie Alexa, Siri oder Google stützen sich bereits auf strukturierte Daten. In unserem Beispiel lesen die Assistenten unser Kuchenrezept vor. Es lohnt also, sich mit diesem Thema näher zu beschäftigen.
Arne Wagenfeld, UX-Designer Frontend-Dev bei neusta experience