Unsere Reise begann mit einer schlaflosen Nacht, denn einen Tag vor Abreise bekamen wir eine Nachricht mit der Bitte, ein Demovideo unserer mobilen Applikation zu erstellen, das auf der „Laos Uplands Conference“ der Lao Uplands Initiative präsentiert werden sollte. So verbrachten wir die Nacht mit dem Einrichten von Testdaten, Aufnahmen und Schnitten, bevor wir am Samstag unsere Reise in die Volksrepublik Laos antraten. Wir hatten Zwischenaufenthalte in Amsterdam, Peking und Guangzhou, bis wir unser Ziel erreichten. In Peking gab es jede Menge Kontrollen, sodass wir fast unseren Anschlussflug verpasst haben. Wir mussten unzählige Dokumente ausfüllen, wurden von einem Schalter zum nächsten geschickt und unsere Koffer wurden zwangsausgeräumt. Nach insgesamt 25 Stunden sowie dem Durchqueren unzähliger Zeitzonen haben wir es endlich geschafft, in Vientiane (Laos) anzukommen! Den Abend haben wir dann bei einem leckeren traditionellen Essen sowie einem erfrischenden Bier der Marke Laobeer (auf welches die laotische Bevölkerung übrigens sehr stolz ist) ausklingen lassen und sind nach einem kurzen Besuch auf dem Nachtmarkt am Mekong ENDLICH schlafen gegangen.
Was uns direkt aufgefallen ist: Laoten sind im Allgemeinen sehr freundlich und kommunikativ. Alle haben ein Lächeln im Gesicht, sind hilfsbereit und kommen offen auf einen zu. Sie stellen sich direkt vor und fangen eine Konversation an. Manche würden das Verhalten vielleicht als aufdringlich bezeichnen, aber uns gefiel diese Art sehr gut.
Am dritten Tag ging es morgens zum Flughafen, um unseren Inlandsflug nach Luang Prabang anzutreten. Dort nahmen wir zwei Tage lang an der „Lao Uplands Conference“ teil, die an der Souphanouvong University stattfand. Die Konferenz greift den Wandel der sogenannten Uplands, also der Hochlandebenen in Laos, auf. Diese befinden sich in einem Wandel: Sie verändern sich von einem abgelegenen und wirtschaftlich rückständigen Gebiet hin zu einer Region mit zunehmendem Zugang zu regionalen Märkten, Infrastruktur und grundlegenden Dienstleistungen. Direkt vor dem Start der Konferenz haben wir das erste Mal unseren Kooperationspartner von der laotischen Regierung kennengelernt, der anschließend unser Projekt auf der Konferenz vorstellte. Was wirklich schön zu sehen war: Der Großteil der Anwesenden kannte Mobile4D bereits. Viele waren an unserer App interessiert, da sie eine hervorragende Möglichkeit darstellt, viele Daten zu sammeln. Einer der Moderatoren der Konferenz möchte sich mit uns treffen, um die vielen Einsatzmöglichkeiten unserer App zu diskutieren – wir sind gespannt!
Auf der Konferenz selbst wurde viel Networking betrieben. Zudem wurden Vorträge über aktuelle Anliegen der laotischen Agrarwirtschaft gehalten sowie Podiumsdiskussionen geführt. Das Interessante an der Konferenz: Es waren Menschen aus den verschiedensten Nationen vertreten. Darum waren die Slides der Präsentationen bilingual gestaltet und es gab Dolmetscher, die die Vorträge live vom Laotischen direkt ins Englische übersetzt haben. Die Konferenz war wirklich sehr gut organisiert, welches sonst eher unüblich für Laos ist. Die Teilnahme war einfach eine unglaublich lehrreiche Erfahrung für jeden von uns.
Nachdem wir den ersten Konferenztag überstanden hatten, wurden wir mit einem wunderbaren Essen, Livemusik, traditionellem Tanz und natürlich eiskaltem Laobeer belohnt. Leider zog plötzlich ein heftiger Sturm auf und wir mussten mit einem Shuttle zu unserem Hotel gebracht werden. Aber das gehört zu diesem wunderschönen Land dazu und hat nochmal das Fazit der Konferenz bestätigt: Das Wetter ist mittlerweile nicht mehr kalkulierbar und führt zu vielen Problemen bei den lokalen Bauern.
13.03.2018
